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Agile Entwicklung mit dem New Business Lab – Warum Kunden besonders vom Faktor Individualität profitieren

Wer kennt es nicht – zu manchen wiederkehrenden Problemen findet sich scheinbar einfach keine passende Lösung. Stefan Seufert (Team Manager Customer Development Projects) erläutert, wie das New Business Lab von FIS mit agilen Methoden maßgeschneiderte Anwendungen für Kunden entwickelt.

Melanie Weißmüller: Stefan, was sollte sich ein Interessent beziehungsweise Kunde unter dem New Business Lab vorstellen, welches Ziel wird verfolgt?

Stefan Seufert: Generell wird bei FIS produkt- und projektspezifisch gearbeitet. Kontaktiert uns der Kunde allerdings mit einer Problemstellung, die zwar im Zusammenhang mit SAP steht, aber weder pauschal mit einem FIS- oder SAP- Standardprodukt bedient werden kann, noch im Rahmen eines ERP-Einführungsprojekts zu bearbeiten ist, so kommt das New Business Lab ins Spiel. Es eröffnet einen Weg eine maßgeschneiderte Problemlösung für den Kunden zu erarbeiten, indem sowohl vorhandenes FIS Know-how intensiver ausgeschöpft, als auch die Möglichkeiten technischer Neuerungen, wie sie beispielsweise KI oder Mobility bieten, verstärkt genutzt werden.

Melanie Weißmüller: Das bedeutet, dass (potenzielle) Kunden auch mit Ideen auf FIS zugehen können, selbst wenn hier noch keine Standardlösung auf dem Markt verfügbar ist. Gibt es dabei bestimmte Kriterien, die eine solche Idee mitbringen muss?

Stefan Seufert: Nein, es muss noch nicht einmal eine konkrete Idee vorliegen. Häufig kommen die Kunden lediglich mit einer Problembeschreibung auf uns zu. In Workshops oder Design Thinkings werden diese Probleme untersucht und die passende Lösung zusammen mit den potentiellen Anwendern, zum Beispiel Key-Usern, entwickelt. Oft werden wir dabei mit Fragestellungen und Ideen aus dem SAP-Bereich konfrontiert – aktuell besteht beispielsweise häufig der Wunsch eine mobile, individuell auf bestimmte Anwendergruppen zugeschnittene Auftragserfassung zu implementieren. Was aber letztendlich auf welche Art und Weise während des Prozesses durchgeführt wird, hängt alleine vom Kunden und dessen Anforderungen ab.

Melanie Weißmüller: Du erwähnst gerade das Stichwort Prozess: Welche Schritte folgen konkret, nachdem die Problemstellung oder Idee vorliegt? Wie geht es in Bezug auf die Lösungsentwicklung nun weiter?

Stefan Seufert: Der Prozess ist generell agil aufgebaut und hat demnach verschiedenste Ein- und Austrittszeitpunkte. Zu Beginn ist zunächst zu unterscheiden: Liegt lediglich ein Problem vor, so findet zusammen mit dem Kunden als erstes ein Design Thinking Workshop statt. Dabei geht es darum, die kundenseitigen Vorstellungen und Anforderungen zu eruieren bzw. gemeinsam mögliche Lösungsansätze aufzufinden. Kommt der Auftraggeber dagegen bereits mit einer konkreten Idee im Hinblick auf die Lösung auf das New Business Lab zu, so wird umgehend mit dem Prototyping gestartet. Ist schließlich der fertige Prototyp gegeben, erfolgt dessen Anpassung fortlaufend in mehreren „Sprints“ gemäß den Kundenwünschen. Nicht selten führen wir auch Benutzungstests an bestehenden Anwendungen durch. Die Erfahrung zeigt, dass sowohl Benutzerfreundlichkeit, vor allem aber Effizienz und Effektivität bei GUI-Anwendungen häufig mit wenig Aufwand stark verbessert werden können.

Projektmethodik

Melanie Weißmüller: Stefan, kannst du den Prototyp, der dem Kunden sehr frühzeitig im Prozessverlauf vorliegt, noch etwas genauer beschreiben beziehungsweise wie lässt sich die Prototyping-Phase von den sich daran anschließenden Sprints abgrenzen?

Stefan Seufert: Der Weg, wie der Prototyp umgesetzt wird, ist variabel – allein der Kunde entscheidet, ob ihm eine „Pen-and-paper“-Variante ausreicht oder ob er eine präsentable Version des Prototyps mittels Tool präferiert. Es sind sogar Prototypen möglich, welche zunächst in einem Benutzungstest verwendet werden können, um die Oberfläche der zukünftigen Anwendung zu testen, noch bevor die erste Zeile Code geschrieben ist. Erst mit Start der Sprints geht es somit darum, die einzelnen Elemente gemäß den Kundenanforderungen zu programmieren, das heißt in Code zu übersetzen.

Melanie Weißmüller: Aus deinen Erklärungen lässt sich schließen, dass der regelmäßige Austausch mit dem Kunden über den gesamten Prozess hinweg eine sehr große Rolle spielt?

Stefan Seufert: Dies ist in der Tat so. Essenziell ist, dass der Auftraggeber von Beginn an offen für die alternative Herangehensweise an die Problemlösung ist, das heißt sich auf den agilen Prozess mit all seinen Elementen einlässt, zum Beispiel auf regelmäßige Reviews. Ein zentrales Element agiler Vorgehensmodelle ist in jedem Fall das regelmäßige Feedback des Kunden beziehungsweise der zukünftigen Anwender. Nur so kann das Potential des Prozesses ausgeschöpft werden. Methoden wie Design Thinking sind dagegen optional und werden lediglich bei Bedarf durchgeführt.

Melanie Weißmüller: Gibt es eine Mindest- bzw. Maximaldauer im Hinblick auf den gesamten Prozess?

Stefan Seufert: Die Laufzeit des Prozesses ist zum einen abhängig davon, ob mit einem Problem oder bereits mit der Idee für dessen Lösung gestartet wird und wie umfangreich sich die Fragestellung zeigt. Zum anderen ist natürlich ausschlaggebend, wie rasch die Zufriedenheit des Auftraggebers mit der Entwicklung erreicht wird. Insgesamt lässt sich daher keine exakte Aussage hinsichtlich einer Mindest- oder Maximaldauer des Entwicklungsprozesses festhalten.

Melanie Weißmüller: Das bedeutet, die Nutzung des New Business Lab ist ebenfalls im Hinblick auf die zeitliche Komponente sehr flexibel und individuell gestaltbar. Stefan, wir sind nun am Ende unseres Gesprächs angelangt. Welche primären Vorteile in Bezug auf die Inanspruchnahme des New Business Lab sind neben der eben genannten Flexibilität besonders hervorzuheben?

Stefan Seufert: Der Auftraggeber kann jederzeit Einfluss auf den Prozess- und Projektverlauf sowie auf das Ergebnis nehmen, denn sein Feedback zum jeweiligen Entwicklungsstatus wird direkt eingearbeitet. Er erhält schließlich eine konkret auf ihn zugeschnittene, benutzerzentrierte Lösung.

Die Lösung individueller Herausforderungen, gepaart mit einem agilen Vorgehensmodell eröffnen einen hohen Nutzen für den Auftraggeber. Allein er entscheidet im Entwicklungsprozess: Beispielsweise inwieweit seine vorhandenen Anwendungen lediglich anzupassen oder mit aktuellsten Technologien zu kombinieren sind oder ab welchem Zeitpunkt der Prototyp den eigenen Vorstellungen entspricht. Weitergehend sichert der regelmäßige und kontinuierliche Austausch mit dem New Business Lab die Ausrichtung des Gesamtprozesses an der jeweiligen Kundensituation und den individuellen Wünschen.

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