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Autostore

AutoStore

In diesem Fachartikel erfahren Sie, was hinter dem automatisierten Lagersystem steckt, wie es die Intralogistik revolutioniert und welche Vorteile es hat.

Beatrix Niklaus

Produktmanagerin

Was ist ein AutoStore?

AutoStore ist ein innovatives und automatisiertes Lagersystem aus Norwegen, das die Intralogistik weltweit revolutioniert, indem es eine hohe Lagerdichte mit einer effizienten Kommissionierung verbindet. Aufgrund seiner Form und Dichte wird es häufig als „Cube Storage“-Lager bezeichnet.

Die schnellste Ware-zu-Person-Lösung ermöglicht es Unternehmen, ihre Lagerkapazitäten zu maximieren und die Auftragsabwicklung zu beschleunigen. AutoStore hat sich als führende Technologie für die automatisierte Lagerung und Kommissionierung von Kleinteilen etabliert.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Regallagern benötigt ein AutoStore durch seinen Aufbau keinen zusätzlichen Platz, da er eine Alternative zum Kleinteilelager darstellt, und auch nicht zwangsläufig viel Luft zwischen den einzelnen Artikeln.

Blick auf ein automatisiertes Lager- und Kommissioniersystem mit fahrerlosen Robotern (AutoStore), die sich auf einem Gitter über Lagerbehältern bewegen und Waren entnehmen oder einlagern.
AutoStore System (Quelle: AutoStore)

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Wie ist ein AutoStore System aufgebaut und wie funktioniert es?

Herkömmliche Systeme zur Lagerautomatisierung benötigen Platz für Geh­- und Fahrwege auf der Lagerfläche. Das AutoStore System hingegen arbeitet mit einem Gitteraufbau, wodurch dieser Platz im Lager eingespart und der komplett verfügbare Raum in der gesamten Lagerhöhe genutzt wird.

Das System besteht aus lediglich fünf Modulen: Die Artikel werden in sogenannten Bins gelagert, die in einem Aluminium-Grid sowohl nebeneinander als auch übereinander gestapelt werden. Man kann sich das ähnlich wie Bauklötze vorstellen. Auf dem Grid bewegen sich kontinuierlich Roboter auf Schienen, die die Bins „ausgraben“, sie aus dem Grid entnehmen und zu sogenannten Ports (Arbeitsstationen) bringen. Die wesentlichen Säulen sind dabei: Geschwindigkeit, Genauigkeit und Effizienz.

  • Grid: Das Aluminium-Gittersystem, das als Rahmen und Fahrschiene dient
  • Bins: Die robusten Kunststoffbehälter zur Lagerung der Waren
  • Roboter: Die batteriebetriebenen Roboter, die sich auf dem Grid bewegen und die Behälter transportieren
  • Ports: Die Arbeitsstationen für die Kommissionierung und Einlagerung
  • Controller: Die zentrale Steuerungseinheit des Systems

Die AutoStore Roboter befahren die Oberseite des Grids mit bis zu vier Metern pro Sekunde und lagern dabei die Behälter automatisch ein und aus.

An den Arbeitsplätzen erfolgt die Kommissionierung und Anbindung an die vorhandene Intralogistik.
Der Controller bildet die Schnittstelle für den internen Datenfluss und liefert in Zusammenarbeit mit jeder Lagerverwaltungssoftware schnellen Zugriff auf Bestandsdaten.

Darstellung des AutoStore-Systems mit seinen fünf Standardmodulen: Behälter (Bins), Aluminium-Gitterstruktur (Grid), autonome Roboter (Robots), Übergabestationen (Ports) und Steuerungssoftware (Controller). Die Grafik zeigt ein schematisches Lager mit nummerierten Komponenten und einem Hinweis auf das Prinzip „Goods to person picking“.
Module eines AutoStore Systems (Quelle: AutoStore)

Was sind die Vorteile eines AutoStore Systems?

Das automatische Lager- und Kommissioniersystem bietet Unternehmen neben Flexibilität, Effizienz und Skalierbarkeit zahlreiche Vorteile. Bei der Planung und Realisierung eines AutoStore Systems sind jedoch die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des jeweiligen Anwenders in seinem Lager zu berücksichtigen, um eine optimale Lösung zu gewährleisten.

  • Platzersparnis und hohe Lagerdichte der Artikel
  • Hohe Kommissionier-Geschwindigkeit
  • Flexibilität und Skalierbarkeit aller Lagerprozesse
  • Energieeffizienz
  • Reduzierung der Personalkosten
  • Prozesssicherheit durch die auftragsbezogene Auslagerung am AutoStore
  • Der komplette Lagerprozess verändert sich vom Push- zum Pull-Modell (Ware-zur-Person)
  • Durch die Bereitstellung der Waren im Pull-Verfahren können unnötige Puffer vermieden, und in der Folge die Effizienz der
  • Durchlaufbestände erhöht werden
  • Kürzere Bereitstellungszeiten und Wege bei der Kommissionierung
  • Reduzierung des benötigten Laufpersonals, da die Waren zum Personal gebracht werden
  • Optimale Nutzung des vorhandenen Lagerraums, da die Behälter übereinandergestapelt werden
  • Es entstehen ergonomischere Arbeitsplätze: das Strecken, Bücken, Heben und Laufen, um an die Waren zu gelangen, entfällt: Im besten Fall gibt es pneumatische Hebevorrichtung für das Entgegennehmen der Ware

Wo kann ein AutoStore eingesetzt werden?

Ein AutoStore System ist in den folgenden Anwendungsbereichen und Branchen besonders geeignet:

  • Industrieunternehmen
  • Transportunternehmen und Logistik-Dienstleister
  • E-Commerce und Einzelhandel
  • Lebensmittel -und Getränkeindustrie
  • Automobilindustrie
  • Pharma und Gesundheitswesen
  • Fashion, Bekleidung, Sportzubehör
  • Elektronik, Unterhaltungselektronik

Wie harmonieren automatisierte Lagertechnik und SAP EWM perfekt?

Beispiel einer AutoStore-Implementierung

Eine moderne Logistik-Hardware-Applikation wie der AutoStore benötigt eine ebenso moderne Software-Integration. Zur AutoStore-Hardware und einem modernen SAP-Extended Warehouse Management (EWM) braucht man eine agile, intelligente sowie hoch integrierte SAP-Anbindung, da sonst der AutoStore seinen Mehrwert nicht entfalten kann.

Ein Kosmetikhersteller hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Lagertechnik zur automatischen und robotergestützten Lagerung und Kommissionierung von Kleinteilen zu digitalisieren. Dafür hat man zunächst das bestehende SAP Extended Warehouse Management System, durch Anpassungen an die eigenen Prozesse individualisiert. Zudem wurde eine intelligente sowie hoch integrierte SAP-Anbindung der AutoStore-Hardware in das moderne SAP EWM implementiert. Durch die Einführung des SAP EWM und der nachgelagerten AutoStore-Anbindung gelang es, die gesamte Lagertechnik inklusive SAP-Anbindung so zu harmonisieren, dass logistische Prozesse optimiert werden konnten.

Fazit

Das AutoStore-System ist eine innovative und hoch effiziente Lösung für die automatisierte Lagerung und Kommissionierung von Kleinteilen. Durch seine platzsparende Bauweise, hohe Lagerdichte und schnelle Warenbewegung revolutioniert es die Intralogistik und ermöglicht eine flexible Skalierung entsprechend den betrieblichen Anforderungen. Die nahtlose Integration mit SAP EWM sorgt für eine optimale Steuerung und Synchronisation der Prozesse, was die Effizienz und Transparenz in der Lagerverwaltung deutlich erhöht.

AutoStore eignet sich besonders für Branchen mit hohem Kleinteileaufkommen wie E-Commerce, Lebensmittel, Elektronik oder Pharma, und kann in unterschiedlichste Gebäudestrukturen integriert werden. Dank seiner hohen Verfügbarkeit, Energieeffizienz und Erweiterbarkeit ist es eine zukunftssichere Investition, die die Lagerkapazitäten maximiert und die Personalkosten reduziert.

Insgesamt ist AutoStore eine zukunftsweisende Lösung, die die Lagerlogistik auf ein neues Level hebt und Unternehmen dabei unterstützt, ihre Prozesse zu optimieren und wettbewerbsfähiger zu werden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Die kleinsten Grids sind Demo-Grids mit weniger als hundert Stellplätzen. Das aktuell größte Produktivsystem hat 1,2 Mio. AutoStore-Behälter. Die größte Projektanfrage waren 2,7 Mio. Behälter. Dazwischen ist diese Lösung skalierbar.

Ja, die Lager- und Kommissionierlösung kann während des regulären Betriebs erweitert werden. Zu den möglichen Erweiterungen gehören beispielsweise zusätzliche Roboter, Ports oder Bins in einem bereits bestehenden System. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, das Grid selbst zu vergrößern.

Das kommt auf einige Parameter an, die von Projekte zu Projekt unterschiedlich sind (ABC Verteilung, Grid-Design, Positionierung der Arbeitsplätze etc.). Die Leistung bzw. der Durchsatz pro AutoStore-Roboter liegt im Normalfall zwischen 20 und 60 Behälterbewegungen pro Stunde.

Bei der Errichtung eines AutoStore kann sich die Bauweise sehr flexibel an örtliche Begebenheiten und Umgebungen anpassen. Behälterstapel, werden so auf den Boden gestellt, dass man sie um bestehende Hindernisse (Säulen, Rohre, Wände etc.) herum anordnet. Dadurch vermeidet man eventuelle baulichen Maßnahmen. Im Regelfall muss die Bodenebenheit geprüft und hergestellt werden, die aufgrund der Stapelhöhe gegeben sein muss. Diese ist jedoch verhältnismäßig aufwandarm realisierbar.

Bei einem System mit einer Höhe von 16 Bins und einer Last von 30 kg pro Bin muss der Boden eine Last von 2.000 kg/m² tragen können.

Eine zeitgemäße Logistik Hardware-Lösung wie der AutoStore erfordert eine ebenso fortschrittliche Software-Integration. Um die AutoStore Hardware effektiv mit einem modernen SAP Extended Warehouse Management (EWM) zu verbinden, ist eine agile, intelligente und stark integrierte SAP-Anbindung notwendig. Andernfalls kann der AutoStore seinen vollen Nutzen nicht ausschöpfen.

AutoStore bietet verschiedene Standard-Schnittstellen (APIs) zur Kommunikation zwischen AutoStore und Lagerverwaltungssystemen (z. B. zu Vorgängen beim Picking, bei der Wareneinlagerung und an den Ports).

Hierzu zählen u.a. Automatisierungslösungen wie

  • Miniloads, d.h. automatisierte Lagersysteme für Behälter oder Tablare, die aus Regalen, einem oder mehreren Regalbediengeräten und einer Lagerverwaltungssoftware bestehen und die Lagerkapazität sowie die Kommissionierung optimieren
  • Shuttlesysteme, d.h. halbautomatische Hochleistungs-Kompaktlagersysteme, bei denen ein elektrisch betriebenes Shuttle die Paletten in die Regalkanäle transportiert und sie von dort entnimmt
  • Autonome Mobile Roboter, d.h. intelligente Fahrzeuge zur Automatisierung und flexibleren Gestaltung des innerbetrieblichen Materialflusses in Lagern oder
  • hybride Technologien

Der globale Durschnitt beträgt 99,7%

Hier ist AutoStore Vorreiter: Ein von einem Kunden durchgeführter Vergleich zeigt, dass AutoStore im Vergleich zu Miniload-Systemen 10 bis 15 Prozent weniger Energie verbraucht. Ein System mit 10 Robotern benötigt die gleiche Menge an Energie wie ein Staubsauger.