Composable Commerce & Headless Commerce
Wie schafft man es, einen Onlineshop stetig weiter zu entwickeln und trotzdem stabil am Laufen zu halten? Die Antwort darauf bietet der Headless Commerce Ansatz. Und wie ist es möglich, spezialisierte Anbieter von Shop-Funktionen unter der Haube zu vereinen? Da lohnt sich ein Blick auf Composable Commerce.
Berater & Entwickler
- Was ist der Unterschied zwischen Composable E-Commerce und Headless Commerce?
- Was ist Headless Commerce?
- Was bedeutet Composable Commerce?
- Wie hängen Composable Commerce und Headless Commerce zusammen?
- Seit wann gibt es Composable Commerce?
- Beispiel: Austausch eines Preis-Services
- Wie kann eine Firma durch Composable Commerce schneller auf Marktveränderungen reagieren?
- Welche Vorteile hat Composable Commerce?
- Herausforderungen von Composable Commerce
- Fazit
- FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Composable E-Commerce und Headless Commerce?
Bei dem Headless Commerce Ansatz geht es um die Trennung des sichtbaren Teils eines E-Commerce Shops und der Technik im Hintergrund. Beim Composable Commerce wird die E-Commerce Plattform in einzelne austauschbare Module unterteilt.
Mit Lean Commerce nach S/4HANA
Inhalt des Webinars
Was ist Headless Commerce?
Headless Commerce beschreibt eine Architektur im E-Commerce, bei der die Darstellung des Onlineshops (Storefront) von der technischen Plattform für Geschäftslogik (Backend) getrennt ist. Diese Trennung ermöglicht eine größere Flexibilität, Skalierbarkeit und eine bessere Performance des gesamten E-Commerce Systems.
Herausforderungen, die Headless Commerce nötig werden lassen
Der Begriff Headless Commerce wurde erstmals 2013 von Dirk Hoerig, dem Gründer von commercetools, geprägt. Vor der Einführung dieses Konzepts wurden Geschäftslogik, Datenbank und Shop-Darstellung in einer monolithischen Suite ausgeliefert. Dies führte zu mehreren Herausforderungen:
Wann funktioniert Headless Commerce?
Um diese Probleme zu umgehen, wurde eine Architektur eingeführt, die eigenständige Technologien für die Shop-Darstellung (Storefront) und die Geschäftslogik (Backend) verwendet. Die Kommunikation zwischen diesen beiden Systembereichen erfolgt über Webservices bzw. APIs (Application Programming Interfaces). Dadurch ergeben sich mehrere Vorteile:
Beispiel: Anpassung des Preis-Layouts in der Weihnachts-Saison
Ein anschauliches Beispiel für den Nutzen von Headless Commerce ist die saisonale Anpassung eines Onlineshops. Möchte ein Händler während der Weihnachtszeit das Layout der Preisanzeigen ändern, kann dies direkt in der E-Commerce Storefront umgesetzt werden, ohne dass Entwickler für die Geschäftslogik involviert sind. Dies führt zu einer erheblichen Zeitersparnis durch Headless Commerce und einer besseren Reaktionsfähigkeit auf Markttrends.
Was bedeutet Composable Commerce?
Composable Commerce ist eine Weiterentwicklung des Headless-Commerce-Ansatzes, die sich nicht nur auf die Entkopplung von Frontend und Backend beschränkt, sondern auch die Backend-Geschäftslogiken in modularen Bausteinen organisiert. Einzelne Funktionalitäten, wie beispielsweise Preisberechnung oder Auftragsabwicklung, werden als eigenständige Pakete behandelt und über API-Schnittstellen lose miteinander gekoppelt. Dadurch können Unternehmen flexibel auf neue E-Commerce Anforderungen reagieren und spezifische Funktionen je nach Bedarf austauschen oder erweitern.
Wie hängen Composable Commerce und Headless Commerce zusammen?
Folgt man dieser Logik, ist die Storefront auch nur ein Modul und könnte ausgetauscht werden. Das Backend bliebe in den Szenario bestehen. Somit funktioniert Headless-Commerce als eine konkrete Ausprägung des Composable Commerce Ansatzes.
Seit wann gibt es Composable Commerce?
Der Begriff Composable Commerce wurde erstmals 2020 in einer Studie von Gartner mit dem Titel „Composable Commerce Must Be Adopted for the Future of Applications“ erwähnt. Dabei wird das Konzept von Business Capabilities als zentrale Bausteine definiert, die es Unternehmen ermöglichen, ihre individuellen Geschäftsziele zu erreichen.
Beispiel: Austausch eines Preis-Services
Ein praxisnahes Beispiel ist der Austausch des Preisberechnungsdienstes. Statt die Preisberechnung im Backend durchzuführen, wird sie aus einem ERP-System ausgelesen. Entwicklung und Testings können in einem separaten Bereich erfolgen, während die E-Commerce Storefront stabil weiterläuft. Nach der Implementierung des neuen Preis-Services kann die Darstellung in der Storefront schneller und sogar kundenindividuell erfolgen, ohne dass das gesamte System angepasst werden muss.
Wie kann eine Firma durch Composable Commerce schneller auf Marktveränderungen reagieren?
Ein Beispiel hierfür ist eine Firma, die in mehreren Ländern Onlineshops betreibt, wobei jedes Land eigene Geschäftsprozesse oder Logistikpartner hat. In einer klassischen monolithischen E-Commerce Architektur müsste vor jedem Release die gesamte Shop-Software aller Länder getestet werden, um sicherzustellen, dass alle Länder weiterhin reibungslos funktionieren. Dies führt zu hohen Abstimmungsaufwänden und verlangsamt die Release-Zyklen.
Mit Composable Commerce ist es möglich, spezifische Backend-Dienste nur für einzelne Länder oder Geschäftsbereiche zu aktualisieren, ohne den Rest des Systems zu beeinflussen. Wenn beispielsweise in Land A der Logistikanbieter B durch C ersetzt wird, übernimmt das Backend die Kommunikation mit dem neuen Anbieter, ohne dass die Shops in anderen Ländern beeinträchtigt werden. Dadurch bleibt der gesamte Shop stabil und kontinuierlich verfügbar.
Welche Vorteile hat Composable Commerce?
Herausforderungen von Composable Commerce
Fazit
Composable Commerce und Headless Commerce bieten innovative technologische Ansätze für die Architektur komplexer Onlineshops. Durch die Entkopplung von Frontend und Backend ermöglicht Headless Commerce mehr Flexibilität und Skalierbarkeit. Composable Commerce geht noch weiter und erlaubt eine modulare, API-gesteuerte Systemgestaltung.
Obwohl diese Konzepte leistungsstark sind, sind sie kein Allheilmittel für jeden Onlineshop. Die Implementierung erfordert technische Kompetenz, Kostenkontrolle und Orchestrierung der E-Commerce Komponenten. Besonders für Unternehmen mit komplexen Anforderungen bieten sie eine zukunftssichere Alternative zu monolithischen Systemen. Der richtige Einsatz entscheidet über den Erfolg – nicht jede Shop-Architektur profitiert automatisch davon.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
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