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30 Jahre FIS – Ein Interview mit drei Gründungsmitgliedern

In 30 Jahren FIS ist viel passiert! Das haben wir zum Anlass genommen, mit den drei Gründungsmitgliedern Ralf Bernhardt, Michael Räder und Klaus Groß in Erinnerungen zu schwelgen. Sie erwarten witzige Anekdoten, persönliche Highlights und spannende Rückblicke.

Wie ist FIS entstanden und wie war euer Weg zu FIS?

Ralf: Wir haben alle in der SAP-Abteilung bei FAG Kugelfischer mit Gert Lang als unseren Abteilungsleiter gearbeitet. In dieser Zeit gab es eine Krise bei FAG und unsere SAP-Projekte wurden gestoppt. Gert Lang hatte dann die Idee, ein Unternehmen zu gründen und unser SAP-Know-how auf dem freien Markt anzubieten.

Mein Motto ist „Alles Schlechte hat auch etwas Gutes“ und so kam es dann schlussendlich. Die Krise hat für FIS die Startlinie gesetzt. Ich persönlich kann mich erinnern, dass ich erst nicht so begeistert war und bei FAG bleiben wollte. Ich war mir unsicher, da der Wechsel in ein junges Start-up auch mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Aber die Kollegen und Gert Lang haben mich dann überzeugt.

Michael: Bei mir war die Situation etwas anders. Ich war damals Teamleiter in der Entwicklung und habe mich etwas gelangweilt. Ich war vorher schon in der Beratung und war sofort von der Idee überzeugt.

Klaus: Wie Ralf bereits gesagt hat, war uns allen klar, dass es ein Risiko ist. Aber das ist es immer, wenn man etwas Neues wagt. Wir hatten noch keinen Kundenauftrag als die Entscheidung getroffen wurde, waren aber schon im Gespräch mit einer Firma, die dann unser erster Kunde wurde. Wer weiß was passiert wäre, wenn wir den Auftrag nicht so schnell bekommen hätten.

Was waren denn aus eurer Sicht die Herausforderungen, wenn man ein neues Unternehmen startet?

Ralf: Bei der Gründung hatten wir nichts: keine Präsentationsfolien, kein Vorgehensmodell, keine Vertragsvorlage. Das mussten wir alles innerhalb von ein paar Wochen erstellen. Ich werde nie vergessen, als wir unsere erste Präsentation hatten. Da hatten wir noch keine Büros und keinen Präsentationsraum. Deshalb haben wir dann in Schwein­furt im Kolping Haus für den Termin Büroräume angemietet.

Wie hat sich die SAP-Welt über die Zeit verändert?

Klaus: Die SAP-Software schaffte meiner Meinung nach erfolgreich den Wandel von dem reinen Batch zur online und real time Verarbeitung. Es kamen viele neue Funktionen hinzu und es konnten Funktionalitäten von Partnern eingebunden werden, unter anderem natürlich von FIS.

So konnte sich SAP am Weltmarkt gut behaupten und bis heute gibt es im Marktsegment oberer Mittelstand und Großunternehmen keine nennenswerte Konkurrenz, was sehr für SAP spricht.

Wie hat sich die Beratungsbranche in den letzten 30 Jahren verändert?

Ralf: Ich würde sagen, dass das Beraterleben komplizierter geworden ist, weil die SAP-Produkte auch komplizierter geworden sind, was die Vielfalt an Lösungen angeht. Durch die Digitalisierung und Prozessketten ist das ganze Thema insgesamt komplexer geworden und stellt daher auch einen höheren Anspruch an den Berater.

Auch die Projektvorgehensweise ändern sich: Wir reden seit ein paar Jahren von agilen Projekten, von Scrum Projekten usw. das ist auch ein Thema, was es früher so nicht gab. Da haben wir klassisch ein Fachkonzept erstellt und umge­setzt, so wie es auch von SAP propagiert wurde.

Was waren eure persönlichen Highlights und Anekdoten in 30 Jahren FIS?

Michael: Nach dem ersten Projekt sollte ich 14 Tage zu einem Kunden nach Neckarsulm, um einen Releasewechsel zu unterstützen. Dann war ich ein ganzes Jahr dort und habe alles Mögliche bei ihnen gemacht. Irgendwann hatten sie einen Releasewechsel in den USA und es gab niemanden mit dem benötigten Know-how dort.

Ich weiß noch, dass der IT-Leiter an einem Mittwoch zu mir kann und mich fragte, wie mein Englisch ist und ich „sehr schlecht“ sagte, aber am Samstag saß ich im Flieger. Ich war dann drei Wochen dort. Ich weiß gar nicht, ob das heutzutage noch so möglich wäre, das so kurzfristig zu machen.

Ralf: Als Gert Lang 2012 plötzlich verstorben war, waren bei drei großen Projekten die Unterschriften der Kunden noch ausstehend. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir alle Angst hatten, ob die Kunden uns weiterhin vertrau­en würden, wenn die Führungspersönlichkeit nicht mehr da ist.

Zum Glück haben uns aber alle drei Kunden weiterhin ihr Vertrauen geschenkt und damit war damals die Auftragslage für die nächsten 12-14 Monate gut gesichert und wir konnten in stabiles Fahrwasser kommen. Ich glaube das war ein guter und wichtiger Erfolg, den wir gemeinsam, mit den unterschiedlichen Teams erreicht hatten. Das würde ich als herausragendes Highlight sehen.

Was waren eure Gründe, warum ihr FIS 30 Jahre lang treu geblieben seid?

Klaus: Die Arbeitsatmosphäre und Hilfsbereitschaft in der Kollegenschaft habe ich immer als sehr positiv und unge­wöhnlich, im Vergleich mit anderen Unternehmen, wahrgenommen. Alle Kollegen waren bemüht, durch konstruktive Vorschläge die Entwicklung von FIS zu unterstützen.

Es war nicht nur ein Job, worüber man sein Gehalt bezogen hat, sondern uns lag allen etwas daran, dass es vorwärts ging. Ich habe FIS von Anfang an als mein Baby betrachtet. Ich bin zwar nicht der Vater, aber Babys lässt man bekanntlich nicht im Stich.

Ralf: Bei mir ist es so ähnlich. Als Gründungsmitglied hat man schon eine besondere Bindung und ich persönlich hatte die Möglichkeit, dass ich mich extrem entwickeln konnte. Vom Berater zum Teamleiter, Abteilungsleiter, bis hin zum Geschäftsführer, aber auch von der Beratung bis zum Vertrieb.

Also von daher war es für mich absolut abwechslungs­reich, was sicherlich auch eine Herausforderung war, aber auch durchaus viel Spaß macht. In den ganzen 30 Jahren und immer noch, war es so, dass man ein gutes Arbeitsverhältnis hatte und sich aufeinander verlassen kann.

Michael: Für mich ist es natürlich auch so, dass ich als Gründungsmitglied eine starke Bindung zu FIS habe. Ich habe auch das Gefühl, dass ich das Unternehmen ein Stück weit mit aufgebaut habe.

Dann hatte ich immer wieder ab­wechslungsreiche Tätigkeiten, hab im Bereich Beratung und Programmierung gearbeitet. Ich war auch lange Jahre in der Führungsebene, was mir auch Spaß gemacht hat, irgendwann wollte ich dann wieder einen Schritt zurücktreten und nur noch programmieren.

Was wünscht ihr FIS für die nächsten 30 Jahre?

Klaus: Ich wünsche FIS, dass sie auf die Herausforderungen des Marktes der neuen Welt erfolgreich reagieren kann, und wünsche ihr, dass sie die Megatrends in der IT-Welt aufspürt und in erfolgreiche neue Lösungen umsetzt.

Ich wünsche ihr auch, dass sie stets mit Führungskräften besetzt wird, welche die gute Arbeit der Kollegen zu würdigen wissen, was wiederum zu einer motivierten Kollegenschaft führt. Zu guter Letzt wünsche ich ihr weiterhin so eine tolle Kollegenschaft, mit freundlichen und loyalen Mitarbeitern, die jeden Morgen motiviert und fröhlich ihr Tagwerk antreten.

Ralf: Neben dem technologischen Wandel ist das Thema Mitarbeiter eine der größten Herausforderungen in der nächsten Zeit. Von daher möchte ich mich da anschließen und sagen, dass wir genügend und genau die Mitarbeiter finden, die mit Freude und Spaß die nächsten Jahre für FIS arbeiten.

Michael: Grundsätzlich kann ich mich da auch nur anschließen und wünschen, dass die Mitarbeiter eine große Bin­dung zur Firma haben.

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