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Nicht jede Erfolgsstory beginnt in einer Garage!

Jede Geschichte hat ihren Anfang. Unsere beginnt im Jahr 1992. Unser 25-jähriges Firmen-Jubiläum war Anlass für mich, ein Gespräch mit Wolfgang Ebner, Mitglied der Geschäftsleitung und Mitbegründer von FIS, zu führen. Er erzählt von seinen Erfahrungen und Highlights der letzten 25 Jahre.
Die Garage, in der Apple die ersten Computer baute. Auch Google und Amazon starteten ihr Business in einer Garage. SAP, hybris und FIS begannen Ihre Erfolgsstory allerdings anders!

Aus technischer und wissenschaftlicher Sicht war es ein äußerst interessantes und vielversprechendes Jahr:

  • Am 18. März 1992 bringt Microsoft Windows 3.1 auf den Markt. 
  • Am 1. Juli 1992 geht das Mobil-D-Netz in Deutschland in Betrieb. 
  • Am 2. November 1992 startet das Großraumflugzeug Airbus 330 zu seinem ersten Flug. 
  • Der erste exosolare Planet wird 1992 entdeckt. 
  • Und: Die Gründung der FIS Informationssysteme und Consulting GmbH am 8. September 1992 in Schweinfurt. 

Unter der Leitung des 2012 verstorbenen Gert Lang machten sich zehn junge Männer auf aus der ehemaligen SAP-Abteilung des Schweinfurter Wälzlagerherstellers FAG Kugelfischer die heutige FIS Informationssysteme und Consulting GmbH hervorgehen zu lassen. 

Unser 25-jähriges Jubiläum war Anlass für mich, ein Gespräch mit Wolfgang Ebner zu führen. Er war von Anfang an dabei, hat den Auf- und Ausbau des Unternehmens entscheidend mitgeprägt, ist heute einer von drei Geschäftsführern und verantwortet die Bereiche WebSolutions und Prozessintegration mit Schwerpunkt SAP Hybris Lösungen, sowie Smart Products mit der Entwicklung und Vermarktung eigener Lösungen mit tiefer SAP-Integration und hohem Nutzenfaktor. 

Raimund Simons: Wolfgang, du blickst nun auf 25 Jahre FIS zurück. Was waren für dich die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklungsgeschichte des Unternehmens? 

Wolfgang Ebner: Als wir starteten, wusste keiner von uns so genau, wohin die Reise geht. 1992 war SAP R/2 noch aktuell; R/3 war gerade in den Startlöchern. SAP präsentierte dies erstmals 1991 während der CeBIT in Hannover. Die Reaktionen waren vielversprechend und wir waren uns dann ziemlich schnell einig, dass hier unsere Zukunft liegen würde. Mit der Veröffentlichung der ersten Version der HTML-Spezifikation im Herbst 92 tat sich auch im Web-Umfeld so einiges. Der Zeitpunkt war somit sehr günstig. 

RS: Was passierte dann? 

WE: Wir konnten ziemlich schnell den ersten Kunden gewinnen, und in der Folge kamen einige andere namhafte Unternehmen dazu, sodass wir mehr als genug zu tun hatten. Kurzum: wir waren in allen Branchen unterwegs. 

RS: Welcher Art waren die Projekte?

WE: Teilweise R/2, später R/3, zum Teil auch komplette ERP-Einführungen, aber auch Bodyleasing. Das hat sich natürlich im Laufe der Zeit geändert. 

RS: Wie konntet ihr innerhalb so kurzer Zeit so viele namhafte Kunden gewinnen? 

WE: Einen eigenen Vertrieb hatten wir ja nicht. Hier sind wir eine Partnerschaft mit Wincor Nixdorf eingegangen, zum anderen lebten wir auch von sehr guter Mund-zu-Mund-Propaganda. 

RS: Für mich heute schwer nachzuvollziehen. Es muss demnach ein ganz anderes Arbeiten gewesen sein. 

WE: (Lacht!) Ja, es gab keine Abteilungen und auch keine Hierarchien. Es gab nur die Geschäftsleitung. Eine Supportabteilung für unsere „Bestandskunden“ existierte noch nicht. Aber es hat trotzdem irgendwie funktioniert. 

RS: Du hast mir mal erzählt, dass 1996 ein entscheidendes Jahr für die FIS war. 

WE: Ja, 1996 war ein Jahr in dem eine Menge passiert ist. Wir waren innerhalb von vier Jahren auf 50 Mitarbeiter gewachsen, und die angemieteten Büroräume in Schweinfurt wurden zu eng. Also erfolgte der Umzug nach Grafenrheinfeld. Gert Lang hatte ein Grundstück erworben auf dem das erste Gebäude entstand. Es gab die ersten „Nichtraucherbüros“. (Lacht!) Dann führten wir bei der FIS das erste E-Mail-System ein, und -last but not least- stellten wir das erste selbstentwickelte Produkt vor – FIS/xee.

RS: Für die Leser, die mit unseren Produkten nicht so gut vertraut sind, sollten wir sagen, dass es sich bei FIS/xee ursprünglich um eine Lösung im SAP-Umfeld für Enterprise Application Integration handelte. 

WE: Ja. Der Schwerpunkt lag seinerzeit auf klassischen EDI-Prozessen. Mittlerweile hat sich FIS/xee zu einer echten Engine für Prozessintegration entwickelt, die alle gängigen Datenaustauschformate beherrscht. Hierzu gehören natürlich auch neuere Formate, wie zum Beispiel ZUGFeRD. 

RS: Damit das für unsere Leser nicht zu technisch und zu zahlenlastig wird, habe ich eine persönliche Frage an dich.

WE: Ja, gerne. 

RS: Da ich erst nach 2012 zur FIS gestoßen bin, habe ich den Firmengründer leider nicht mehr persönlich kennengelernt. Ich weiß aber aus Erzählungen, dass die Mitarbeiter im Juni 2012 sozusagen unter Schock standen, als sie vom Tod Gert Langs erfuhren. Er muss ein charismatischer und sehr fürsorglicher Mensch gewesen sein. Wie war dein Verhältnis zu ihm? 

WE: (Schweigt einen Moment.) Leider war es ihm nicht vergönnt, das 20-jährige und jetzt das 25-jährige Jubiläum mitzuerleben. Er zeichnete sich von Anfang an durch unermüdliches Engagement aus und verfügte über ein besonderes unternehmerisches Geschick, hatte ein großes Gespür für den Umgang mit Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das zeichnete sein Wirken als Inhaber und Geschäftsführer bis zuletzt wirklich aus. Das sind nach meiner Meinung Eigenschaften, die man nicht erlernen kann, aber den Erfolgskurs der FIS vorzeichneten. Er war für mich nicht nur Vorgesetzter, sondern vielmehr Berater, Ideengeber, Motivator und Mentor. Ein schmerzlicher Verlust. Doch ich bin davon überzeugt, dass es ihn sehr gefreut hätte zu sehen, wie sich die FIS weiterentwickelt hat. Fakt ist, dass dies ohne Herrn Lang niemals möglich gewesen wäre. 

RS: Wolfgang, wie siehst du persönlich die weitere Entwicklung der FIS? 

WE: SAP befindet sich derzeit mitten im größten Umbruch seit Bestehen des Unternehmens. „Cloud First“ heißt die Devise. Vielfach gilt es im Moment den Spagat zwischen der „alten“ On-Premise-Welt und der „neuen“ Cloud-Welt zu schaffen. Hinzu kommt der Übergang von SAP ECC zu SAP S/4HANA Central Components. Im Zuge BI-modularer Systemlandschaften müssen wir natürlich auch überdenken, welche unserer Partnerlösungen mittel- und langfristig noch benötigt bzw. neu designt oder auf eine neue Plattform gehoben werden müssen. All dies stellt uns und unserere Mitarbeiter auch vor sehr große Herausforderungen. Andererseits ergeben sich aus diesem Wandel auch große Chancen für uns. Unsere Schwerpunkte liegen weiterhin in den Bereichen S/4HANA ECC, SAP Hybris Customer Engagement and Commerce, Warehouse Solutions, sowie eigenen Lösungen. Unser Schwerpunkt für S/4HANA ECC wird auch in Zukunft in der Beratung und Durchführung von SAP-Projekten für Handel und Industrie liegen. Im Bereich des technischen Großhandels sind wir Marktführer in der Region D-A-CH. Gemeinsam mit unserer Tochter Medienwerft decken wir das gesamte SAP Hybris Portfolio für den Bereich Customer Engagement and Commerce ab – von der Konzeption, über Design bis hin zur Entwicklung und Umsetzung. Mit unseren Tochtergesellschaften FIS-ASP, FIS-iLog und FIS-SST in Polen sind wir sehr gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet. Außerdem sind wir stolz darauf, führender Dienstleister in der Entwicklung branchenunabhängiger Lösungen mit höchstem Kundennutzen zu sein. Ob für die Produktion, den Vertrieb oder das Management – kein Unternehmen kann heutzutage mehr auf eine abgestimmte IT-Infrastruktur zur Optimierung der betrieblichen Prozesse verzichten. Wir verstehen uns zusammen mit unseren Partnern als kompetenter Dienstleister für alle SAP-Themen, angefangen bei der Beratung und Implementierung bis zum fortwährenden Systembetrieb und servicestarken Support. Mit Standard-SAP-Lösungen und individuellen Weiterentwicklungen unterstützen wir unsere Kunden dabei, die Digitalisierung in den Unternehmen voranzutreiben. Das ist mir auch ein persönliches Anliegen.

RS: Das war ein schönes Schlusswort. Ich bedanke mich bei dir für das Gespräch.

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